Aktionen im Raum Wien |
Aktionen im Raum Wien, die einen Zusammenhang mit SM oder Fetisch haben und von der LIBERTINE Wien unterstützt werden. Diese Veranstaltungen werden nicht von der LIBERTINE Wien organisiert. Alle Angaben ohne Gewähr. Siehe auch Lesungen, Ausstellungen, Vernissagen, etc. auf der Kulturseite. Feste, Feten, Parties findet Ihr auf der Eventseite |
Home Siehe auch: Aktionen der Vergangenheit |
SEELENMESSE
18:30, Ruprechtskirche, 1010 Wien, Ruprechtsplatz
http://www.ruprechtskirche.at/gleichgeschlechtlich.htm
Danach
MAHNWACHE FÜR GISBERTA
19:00, Morzinplatz, 1010 Wien
Zeitgleich findet in Portugal, Lissabon ebenfalls eine Mahnwache für Gisberta statt!
Gisberta wurde am 22. Februar 2006 ermordet. Nach drei Tagen grauenvollster Folter und sexuellen Missbrauchs noch lebend in einen Wassergraben geworfen. Eine Gruppe 10 bis 16 jähriger Burschen, Zöglinge eines katholischen Heims für schwer Erziehbare, gesteht die Tat. Der Leiter der Anstalt weist dem Opfer die Schuld zu: Die Burschen hätten "Rache mit ihren bloßen Händen geübt". Wegen eines vermuteten vorangegangenen sexuellen Übergriffs auf einen Kollegen. Gewalt aufgrund einer Begebenheit, die nichts mit dem Opfer zu tun hat: genau das macht ein Hass-Verbrechen aus.
Gisberta war Immigrantin, obdachlos, transsexuell, HIV-positiv, Sex-Arbeiterin, hatte Drogen-Probleme. Als stigmatisierte Außenseiterin musste sie lernen, mit gesellschaftlicher Verachtung zu leben. Als schwaches Glied in der Kette blieb sie dem Grauen der Jugendlichen ungeschützt ausgesetzt.
Die Öffentlichkeit reagiert mit Schweigen. Gisbertas Lebensgeschichte wird in den Medien entstellt, ihr Gesicht nie gezeigt. Medien und Regierung scheinen zu nichts anderem, als zu einer Diskussion über die Herabsetzung des Mindestalters zur Strafrechtsfähigkeit fähig zu sein.
Wir können den Portugiesischen Gruppen "at." und "Panteras
Rosas" nur zustimmen, wenn sie feststellen:
"Es geht nicht um die Kriminalisierung Minderjähriger. Der Staat soll
die Verantwortung übernehmen, die er für die „jungen“
nie übernommen hat. Bestraft jene die alt genug sind, verantwortlich zu
sein. Verharmlost nicht das Verbrechen und das Vorurteil, das darin zum Ausdruck
kommt. Die Gefühle, die den Hass erzeugen, liegen in der Verantwortlichkeit
der Erwachsenen und derer, die das Land lenken. Wir werden uns nicht fragen,
ob die Kinder zum Hassen fähig sind. Die portugiesische Gesellschaft hasst
und in dieser Gesellschaft wachsen die Kinder auf. Der Hass gegen LGBT (Lesbian,
Gay, Bisexual and Transgender-) Menschen - und nicht nur gegen diese - besonders
die Transphobie ist es ein ernstes gesellschaftliches Problem, das sich von
einer Generation zur anderen fortpflanzt. Als Maßnahme zur Bekämpfung
von Diskriminierung und Ungleichbehandlung kann es in LGBT-spezifischen Fällen
nur Anliegen sein, Gleichberechtigung und soziale Anerkennung zu erreichen.
Ja, diesmal wurde das Verbrechen „von den jungen“ Leuten begangen.
Aber die transphoben, homophoben Aggressionen in Portugal, die in die letzten
paar Jahren zugenommen haben, wurden nicht von jungen Leuten geschürt."
Vor drei Jahren, am 14. Juli 2003 haben wir in Wien einen Gedenkmarsch "320 Jahre TransGender-Hatz" veranstaltet. Wir haben die Namen von 280 TransGender-Personen verlesen, die seit 1972 ermordet worden sind. Inzwischen sind auf der Seite "Remembering our Dead", www.gender.org/remember 420 Opfer verzeichnet. Jedes Monat wurden mehr als vier neue Morde an TransGender-Personen verzeichnet.
Wir wollen ganz laut rufen: Nie Wieder! Nirgends! Niemand! 323 Jahre TransGender-Hatz sind vorbei! Schluss mit Ausgrenzung und Gewalt, welchen krausen Vorurteilen auch immer sie entspringen mögen. Doch ein "Nie Wieder" gibt es nicht. Nur ein stetes, langsames Wirken gegen die durch Vorurteile geprägte Gewalt: Durch gesellschaftliche Aufklärung, Öffentlichkeitsarbeit, Maßnahmen gegen Diskriminierung, Einmischen, Solidarität.
Wir wollen die Trauer teilen und Gisberta in Frieden gehen lassen. Ohne Vergessen.
Wir wollen unsere Energie und Anteilname nach Lissabon vermitteln. Wo Freunde, Angehörige und ihreeine Community sich zur selben Zeit zu einer Mahnwache zusammenkommenversammeln.
Wir wollen Kräfte sammeln um dahin zu bewirken, dass so etwas nicht mehr geschieht - nicht in Portugal, nicht in Österreich, nirgendwo auf der Welt!
Für Toleranz, Akzeptanz, Anerkennung und Libertinage.
Gegen Ausgrenzung, Hass, Diskriminierung, Gewalt und Vorurteile.
Hier und überall auf der Welt!
Umfassende Informationen in mehreren Sprachen und Kondolenzbuch: http://tgeu.net
TransX, Rosa-Lila Villa, Rosa Antifa, Libertine Wien, HOSI, Grüne.andersrum,
SoHo
Die LIBERTINE Wien unterstützt die TransX-Aktion zur Freigabe des Namensrechts
Unterschriftenlisten liegen bei allen Veranstaltungen der LIBERTINE Wien auf.Zitat (gekürzt):
»Namen können etwas über Menschen aussagen. Namen könnten Kraft bedeuten. Wer im ‚eigenen Namen‘ handelt, handelt mit Leib und Seele. Nur, wer kann das schon von sich behaupten? Gerade hierzulande, wo man nicht einmal das Recht hat, seinen ‚eigenen Namen‘ zu tragen?
Das Namensrecht ist zunächst einmal das Recht der Eltern, ihren Kindern einen Vornamen geben zu dürfen. Der Gesetzgeber schränkt dieses Recht im vermeintlichen Interesse der Unmündigen ein: Gebräuchlich sollte der Name sein, und dem Geschlecht entsprechend. Eine Mädchen darf Kunigunde, nicht aber Morgenstern oder David genannt werden.
Das Recht einen selbst gewählten Namen zu tragen gibt es nicht. Ganz anders als im anglikanischen Recht behält es sich hierzulande der Staat vor, die Namen zu kontrollieren. Wohl gibt es ein Namensänderungsgesetz (NÄG), das Vornamensänderungen insbesondere zur reibungslosen Austrofizierung von Zuwanderern ermöglicht. Eine Namensänderung ist aber zu versagen, wenn der beantragte Vorname ungebräuchlich ist oder „als erster Vorname nicht dem Geschlecht des Antragstellers entspricht“ (NÄG 1988, §3.7).
Um Missverständnisse zu vermeiden: Das „Geschlecht“ wird hier weder als biologisches noch als soziologisches Kriterium, ja schon gar nicht als Identifikationsgeschlecht verstanden, sondern nur als jener Eintrag, der Menschen laut ihrer Geburtsurkunde stigmatisiert.Wir haben kein Recht zur Wahl unserer Vornamen.
Wir haben kein Recht auf unsere Namen, weil wir kein Recht zum Ausdruck unserer Geschlechtlichkeit haben. Sexismus wird staatlich garantiert.TransX, die österreichische Vereinigung von TransGender-Personen kämpft seit Jahren um das Recht, dass jedeR, ungeachtet des Geschlechts, den Vornamen frei wählen darf. Es ist unzumutbar, dass Menschen, die unter ihrem eigenen Namen rechtlich anerkannt werden wollen, zu geschlechtsanpassenden Operationen gezwungen werden.
Die Aktion wird Anfang 2004 mit einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne abgeschlossen. Weiter Unterschriften werden mit großer Freude entgegengenommen.
Freie Wahl der Vornamen für alle!«
Informationen und Unterschriftenlisten: http://transx.transgender.at.
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Bitte Mitteilung an webmaster@libertine.at |
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Letztes update: Juni 2004 |